16.06.2010  

Fußball-WM: 600 DRK-Sanitäter laufen sich warm fürs Public Viewing

Nicht nur Fußball-Fans bereiten sich in diesen Tagen auf vier Wochen im Ausnahmezustand vor: Rund 600 DRK-Einsatzkräfte präparieren bundesweit ihre Notarztkoffer und Einsatzrucksäcke für das größte Sportevent des Jahres. Sie sichern die sogenannten Public Viewings sanitätsdienstlich ab und versorgen dehydrierte, kreislaufgeschwächte oder einfach wund gelaufene Fans.
Die Rotkreuzhelfer wissen, was auf sie zukommt: Bei der WM 2006 in Deutschland sicherte das DRK nicht nur die gigantischen Public Viewings, sondern auch alle 64 Spiele in den zwölf WM-Stadien ab - mit 35.000 Einsatzkräften der größte sanitätsdienstliche Einsatz in der Geschichte des DRK. Auf der Fanmeile in Berlin feierten zu Spitzenzeiten eine Million Gäste. Das Berliner Rote Kreuz arbeitete hier zeitweise mit über 200 Helfern und erbrachte so knapp 6.000 Hilfeleistungen.
Herz-Kreislaufbeschwerden kamen 2006 bei den hochsommerlichen Temperaturen am häufigsten vor. Nach der Prognose des DWD wird es zu Beginn dieser WM zwar vielerorts gewittrig, aber ebenfalls sommerlich warm. Viele Sanitätsteams bereiten daher sowohl beheizbare Behandlungszelte als auch ausreichend Trinkwasser-Reserven vor.
DRK-Bundesarzt Prof. Dr. Peter Sefrin rät den Fans: 'Festes Schuhwerk, ein paar Stücke Obst und eine Literflasche Wasser sind die besten Begleiter für ungetrübte Stunden auf den Fanmeilen. Gegen ein kühles Bier und eine Bratwurst ist nichts einzuwenden, solange die anderen Mahlzeiten vollwertig sind und über den Tag verteilt immer wieder Wasser getrunken wird. Die meisten Fans sind stundenlang auf den Beinen, laufen und tanzen ausgelassen - und vergessen darüber völlig ihre Gesundheit.'
Wie lang der Einsatz dauert und wie viele Helfer auf den Fanfesten in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Augsburg, Berlin und vielen andern Städten tatsächlich zum Einsatz kommen, das kann im Moment noch niemand sagen. Alles hängt davon ab, wie weit Deutschland kommt. Zusätzliche Einsatzkräfte zu rekrutieren dürfte aber auch bei optimalem WM-Verlauf kein Problem sein. Denn für die meisten ehrenamtlich tätigen DRK-Sanitäter ist der Dienst bei der WM das Highlight des ganzen Jahres.
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