Ich packe meinen Koffer und nehme mit... Bericht in der Saarbrücker Zeitung
Nach einem Bericht in der Saarbrücker Zeitung am 8.7.2019 von Claudia Emmerich:
Urlaubszeit, Reisezeit. Sie kennen das
Spiel "Ich packe meinen Koffer und nehme mit?" Die SZ hat sich
spannende Koffer öffnen und ihren Einsatz erklären lassen. Teil 3:
Professionelle Ersthelfer vom DRK. Sengend heiß war es in diesem Jahr bei
den "Klingenden Gärten" im Freizeitzentrum Finkenrech. Da kann
es leicht mal zu Kreislaufproblemen kommen. Ein Fall für die Wache
schiebenden Sanitäter des DRK. Maurice Montag, Lukas Bonner und Anna
Vicktorius vom DRK-Ortsverein Eppelborn besetzten bis in den Abend
ihr im Schatten geparktes Fahrzeug nahe dem großen Wiesen-Parkplatz.
Bereit für kleinere und größere Notfälle.
Für die SZ haben sie ihren
Sanitätsrucksack geöffnet. Da sind zum einen diagnostische
Hilfsmittel: Messgeräte für den Blutdruck, den Blutzucker, ein
Stethoskop zum Abhören von Herz oder Lunge. Oder ein Pulsoxymeter
zum Messen der Sauerstoffsättigung. Rein in den Rucksack gehören
auch Verbandsmaterialien: Kompressen, Wundauflagen, Pflaster,
Kühlkompressen und Schienensets zum Ruhigstellen bei Brüchen. "Die
Pflaster für Kinder haben Motive von Starwars oder Eisprinzessin",
verraten die Ersthelfer. Die Motive gehen mit dem Zeitgeist. Auch
Desinfektionsmittel und Brechtüten können sie aus dem Rucksack
zaubern. Und einen "Wunderheilstift" bei Insektenstichen
haben sie ebenfalls dabei, berichtet Luckas Bonner.
"Wir sind professionelle Ersthelfer",
definiert und begrenzt zugleich Maurice Montag ihren Job. Wäre ein Besucher
kollabiert, hätten die drei sich erstmal um seine Vitalwerte
gekümmert. Wenn nötig, den Arzt alarmiert und den Transport ins
Krankenhaus organisiert. 48 Ausbildungsstunden á 45 Minuten
inklusive Prüfung liegen hinter einem Sanitätshelfer. Alle zwei
Jahre gibt es eine Fortbildung. Dazwischen regelmäßige
Gruppenstunden.
Neben der ersten Hilfe bei Verletzungen
und Erkrankungen leisten die drei auch erste Hilfe für die Seele. "Der, dem es schlecht geht - aber auch seine Begleiter sind in einer
Ausnahmesituation", sagt Maurice Montag. Da heißt es ruhig bleiben und
beruhigen.
Sanitätswachdienst (SWD), wie es
offiziell heißt, begegnet uns überall. Bei Sport- und
Kulturveranstaltungen, bei Straßenfesten und Konzerten, bei
Prozessionen wie an Fronleichnam, bei Fastnacht in Halle und auf
Straßen, bei IVV-Wanderungen, bei Unglücken. "Es wird
schwieriger, die Sanitätswachdienste besetzt zu bekommen", sagen
im Gespräch mit der SZ Kreisbereitschaftsleiter Jörg Leist und Ralf
Vicktorius, Fachberater Technik und Sicherheit. 27 Ortsvereine
kreisweit mit rund 450 aktiven Mitglieder, das sind die offiziellen
Zahlen. Aber es gibt weiße Flecken, hier und da tun sich Lücken
auf. Nachwuchs gesucht!
Allein im Ortsverein Eppelborn, zu dem
auch Jörg Leist und Ralf Vicktorius gehören, komme man auf 10.000
Arbeitsstunden im Jahr insgesamt, davon 3.500 für
Sanitätswachdienste.
Die Ortsvereine agieren selbstständig,
Nachbarschaftshilfe funktioniert. So sind die Großevents auf
Finkenrech in diesem Jahr aufgeteilt: "Frühling auf Finkenrech" übernimmt das Habacher Rote Kreuz, die "Klingenden Gärten" betreuen die Eppelborner und
den zweitägigen "Herbst auf Finkenrech" teilen sich der Wiesbacher und Eppelborner Rotkreuz-Ortsvereine.
Foto: Saarbrücker Zeitung:
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