Seiters: Ehrenamtliche nicht durch Papierkrieg zermürben Heute eröffnen Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und die BAGFW das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 in Deutschland. Zum nationalen Auftakt sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters:
Wenn viele große Hilfsorganisationen heute eine Helferfluktuation erleben, dann lässt sich das durch geänderte Lebensentwürfe und Werte nur zum Teil erklären. Die zunehmende gesetzliche Regelungsdichte ist eine Hürde für das ehrenamtliche Engagement. Menschen, die ehrenamtlich helfen, dürfen nicht durch einen Papierkrieg zermürbt werden. Beispielsweise im Rettungsdienst haben die Dokumentationspflichten in den vergangenen Jahren immens zugenommen. Und auch die Berufsgenossenschaften versuchen, diese Pflichten bei Arbeitsschutzvorschriften immer stärker auf das Ehrenamt auszudehnen. Hier ist unbedingt ein gesundes Maß zu halten.
Für die geplante Stärkung des Ehrenamts ist es nach Ansicht des Roten Kreuzes unerlässlich, weitere Rahmenbedingungen zu verbessern. So setzt sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) für eine Anrechnung des freiwilligen Engagements als Praktikum, Wartesemester oder Weiterbildung ein. Auch die steuerliche Absetzbarkeit von Zeitspenden hält das DRK für sinnvoll. Und nicht zuletzt ist ein wichtiges Ziel, Menschen anderer Kulturkreise für das Ehrenamt zu gewinnen. Das DRK hat daher Interkulturelle Öffnung in sein Schwerpunktprogramm der kommenden Jahre aufgenommen.
Das DRK beteiligt sich am EU-Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 und an der globalen Kampagne der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung Find the Volunteer Inside. Rund 400.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich im DRK in der Wasserwacht, der Bergwacht, den Bereitschaften, dem Jugendrotkreuz und in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit.
Weitere Informationen zu geplanten Aktionen sowie Portraits von engagierten Rotkreuzhelfern finden Sie unter www.drk.de/freiwilligenjahr.
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